Meine langfristige Energieversorgung

Energieversorgung für unser Haus. Die Planung.

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich intensiv mit der Planung für die zukünftige Energieversorgung von unserem Haus. Das freistehende Einfamilienwohnhaus mit 120 m² Wohnfläche wurde im Jahr 2000 als Niedrigenergiehaus ohne Keller gebaut.

Das Niedrigenergiehaus war ein von 1995 bis 2001 öffentlich-rechtlich definierter Energiestandard, mit dem die Wärmeschutzverordnung von 1995 (WSVO 95) um mindestens 30% unterschritten werden musste, um in den Genuss einer staatlichen Förderung zu kommen.

https://www.herz-lang.de/de/architektur/energiestandards/

Die folgenden Überlegungen sind meine persönlichen Einschätzungen für unsere Situation und dürfen daher nicht als „allgemeingültig“ angesehen werden. Ich bin weder Fachmann in einem der Bereiche, noch habe ich alles bis ins kleinste Detail durchgerechnet. Im Groben basiert es auf meinem Bauchgefühl mit einem diffusen Blick in die Kristallkugel, wie sich die zukünftigen Energiekosten und Energietechniken entwickeln werden. Die nicht unerhebliche Investition die ich vorhabe, sehe ich auch als Alters-Vorsorge…

Thema „Energiewende“

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Wärme

Die alte Heizung

Seit dem Hausbau im Jahr 2000 wird Warmwasser und Heizenergie für das Haus mit einer Gasbrennwerttherme von Brötje erzeugt. Die genaue Modellbezeichnung ist Brötje Ecotherm Kompakt WKC 22/25. Diese Heizung hat zwar so ihre Macken, z.B. wird teilweise im Heizbetrieb das Warmwasser nicht gleichmäßig geliefert. Dennoch hat die Therme gute 20 Jahre durchgehalten. Mittlerweile ist der Heizbetrieb der Therme aber unangenehm laut vom Betriebsgeräusch her. Ich schätze die Lager und die Aufhängung des Gebläses haben einen gewissen Verschleiß erlitten. Zudem kommt bei bestimmten Wetterlagen eine posaunenartige Resonanz im Abgasrohr zustande, die durchaus negativ durch die Nachbarn wahrgenommen wird.

Der Verbrauch der alten Heizung

Mit einigen Schwankungen, je nach härte des Winters, verbraucht unser 4 Personen-Haushalt mit der Brötje Gastherme ca. 11.000 kWh Heizenergie pro Jahr.

Brötje Heizung
Brötje Ecotherm Kompakt WKC 22/25

Überlegungen zur neuen Heizung

Bevor uns also die alte Brötje-Gastherme um die Ohren fliegt soll diese erneuert werden. Ganz schnell war ich begeistert von den Möglichkeiten einer Wärmepumpen-Heizung. Gerade in Kombination mit einer PV-Anlage (dazu später mehr) sollte dies doch die optimale Heizung für uns sein, zumal als Luft-Wasser-Wärmepumpe auch noch die Kühlung des Hauses über die vorhandene Fußbodenheizungskreise möglich sein soll. Dann gibt es auch noch gute Förderung vom Staat, sodass dieser Heizungstyp für mich eigentlich schon der klare Favorit war. Nach einigen eingeholten Angeboten und Gesprächen mit Heizungsbauern bin ich aber von diesem Heizungstyp wieder abgerückt.

Warum eine Wärmepumpenheizung für mich NICHT infrage kommt.

Zum einen war ich überrascht wie teuer so eine Anlage ist. Letztendlich ist es vom Prinzip nicht viel anders als ein Kühlschrank, bzw. eine Klimaanlage, was mir suggerierte, „kann ja nicht so teuer sein…“. Trotzdem lagen die Angebote mit Warmwasser-Speicher inklusive Förderung noch bei über 10.000 €. WTF!

Dann hätte ich ein mulmiges Gefühl, wenn außen am Haus so ein Radiator die Nacht über dreht und eine gewisse Geräusch-Emission erzeugt. Ich bin ziemlich Geräuschempfindlich und möchte auch meinen Nachbarn kein Surren oder Brummen zumuten.

Entscheidend sind aber die Betriebskosten. Und wenn ich auch im Sommer mit einer PV-Anlage die Wärmepumpe sehr gut betreiben kann und sogar von der Kühlfunktion profitieren könnte, so sieht es im Winter doch ganz anders aus. Denn die PV-Anlage erzeugt in unseren Breiten (Schleswig-Holstein) bei weitem nicht die erforderliche Energie, die man für den Heizbetrieb der Wärmepumpe benötigen würde. Somit ist man auf den Zukauf von Strom in der kalten Jahreszeit angewiesen. Und dieser Strom ist in Deutschland (Stand 2020) nun mal sehr teuer.

Die gute „alte“ Gasbrennwerttherme

Die Wärmepumpenheizung ist für mich persönlich schon mal ausgeschieden, was bleibt über? Pellets oder Öl? Nein danke. Vorratshaltung von Brennstoffen kommt für mich, allein schon aus Platzgründen, nicht in Frage. Wasserstoff mit Brennstoffzellen? Coole Sache, es gibt tatsächlich schon Anlagen zu kaufen, ab 50.000 € geht es los…

Bleibt noch die Gasbrennwerttherme. Hört sich jetzt wenig innovativ und altbacken an. Vor allem erschließt sich einem nicht sofort, wie man das mit Photovoltaik kombinieren kann. Es passt aber hervorragend zusammen und zwar in Kombination mit einem Pufferspeicher mit zusätzlich eingebautem Heizstab um überschüssige Energie aus der PV-Anlage in Wärme umzuwandeln. Im Winter, wenn die PV-Leistung nicht mehr reicht, wird dann mit relativ günstigem Gas (im Vergleich zu teurem Strom bei einer Wärmepumpen-Heizung) geheizt.

Für welche Heizung ich mich nun entschieden habe, erfährst Du in meinem Beitrag über unsere neue Gasbrennwerttherme.

Energieversorgung mit Strom

PV-Anlage

Ich fand Photovoltaik schon immer spannend. Ich kann mich noch erinnern, in den 1970er Jahren das erste mal ein kleines PV-Modul in der Hand zu halten, mit dem ich einen kleinen Elektro-Motor antreiben konnte. Seitdem verfolge ich immer wieder die neusten Meilensteine in der Entwicklung. Seitdem die Technik ausgereift ist, spiele ich mit dem Gedanken mein Haus mit einer PV-Anlage auszurüsten. Endlich scheint es so weit zu sein, dass ich dieses Vorhaben umsetzen kann.

Dabei muss ich natürlich den gesetzlichen und finanziellen Rahmen beachten in dem ich mich dabei bewegen kann. Somit stellt sich für mich eine PV-Anlagen-Leistung von knapp unter 10 kWp, die auf beide Dachhälften (Ost-West Dach) aufgeteilt werden kann, als ideal dar.

Hauskraftwerk mit Batteriespeicher

Die Entwicklung von Batteriespeichern für die private Nutzung hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und die Preise für solche Systeme sind langsam etwas gefallen. Für mich war von Anfang an klar, wenn ich eine PV-Anlage installiere, dann nur mit einem Batteriespeicher um einen möglichst hohen Autarkiegrad zu erreichen. Da die Einspeisevergütung immer weiter sinkt, macht es mehr Sinn, soviel eigenproduzierten Strom wie möglich selber zu verbrauchen.

Notstrom

Durch die Verwendung eines Batteriespeichers ergeben sich weitere technische Möglichkeiten der Selbstversorgung und zwar auch, wenn das externe Strom-Netz ausfallen sollte. Mir war lange Zeit nicht bewusst, dass wenn der Strom ausfällt, eine normale PV-Anlage sofort stromlos geschaltet werden muss und man in der Situation rein gar nichts von seinem Stromerzeuger hat. Daher war für mich klar, es kann nur ein System sein, dass mich meinen eigenen Strom nutzen lassen kann, wenn der externe Versorger ausgefallen ist. Das geht nur, wenn eine Regeltechnik aktiv die eigene Stromerzeugung vom Netzbetreiber trennt.

Mir ist derzeit (Stand 2020) nur eine Firma bekannt, die solche Systeme anbietet, zumindest in einem einzigen und formschönen Gehäuse. Die Firma E3/DC bietet mit ihren Hauskraftwerken Lösungen an, die ideal sind um selbst erzeugte Energie intelligent zu verteilen, zu speichern und mit einer echten Insel-Lösung sich komplett vom Netz zu trennen und auf allen 3 Phasen im ganzen Haus Strom zu liefern. Für mich ist klar, wenn eine PV-Anlage auf das Dach kommt, dann nur in Kombination mit einem E3/DC Hauskraftwerk. Das sage ich jetzt nicht, weil ich irgendwie gesponsert werde (werde ich nicht), nein, das ist meine ganz persönliche Meinung nach sehr langwieriger Recherche zu diesem Thema.

PV-Strom für Warmwasser per Heizstab

Wie ich bei der geplanten Heizung bereits erwähnt habe, soll diese einen E-Heizstab im Pufferspeicher haben. Ich erhoffe mir dadurch die Heizkosten für Warmwasser im Sommer, die normaler Weise durch zugekauftes Gas entstehen, zumindest zu minimieren, wenn nicht sogar ganz auf 0 zu senken. Denn im Sommer produzieren PV-Anlagen oftmals wesentlich mehr Energie, als man selber verbrauchen, bzw. speichern kann. Man muss diese überschüssige Energie dann in das Netz einspeisen und bekommt dann dafür eine Einspeisevergütung. Ich möchte aber meinen Stromüberschuss lieber selber verwenden und damit den Pufferspeicher der Heizung erhitzen. Die Steuerung, wann der Heizstab Energie bekommt und wann nicht, z.B. weil die Batterie noch nicht voll geladen ist oder das E-Auto gerade den Strom benötigt, kann auch das Hauskraftwerk von E3/DC bewerkstelligen.

Die PV-Anlage und der Batteriespeicher sind aktuell schon bestellt und ich hoffe, dass diese bald geliefert und installiert werden. Hier geht es zu dem Beitrag über die Installation der PV-Anlage

Elektro-Mobilität

Wenn die neue Heizung und die PV-Anlage mit Speicher laufen, dann werde ich mich mit dem Thema E-Auto konkreter auseinandersetzen. Ich sehe beim derzeitigem Stand der Technik und den Preisen, sowohl für die Fahrzeuge, als auch für die Strompreise in Deutschland, für mich nur den sinnvollen Einsatz von einem Kleinfahrzeug mit kleinem Speicher für Kurz-Strecken, wie sie in ländlichen Gegenden, täglich vorkommen. Für weitere Strecken, z.B. für Urlaubsfahrten würde ich derzeit noch einen Verbrenner favorisieren.

Interessant beim Hersteller E3/DC, sind die Bestrebungen das bidirektionale Laden von E-Autos zu ermöglichen. So könnte es möglich sein, die Fahrzeug-Batterie mit dem Hausspeicher zu koppeln um die Kapazität zu erhöhen, bzw. im Falle eines Stromausfalls, die Energie aus dem E-Auto für die Hausstromversorgung zu nutzen.

Thema „Elektromobilität“

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Schlusswort

Als wir im Jahr 2000 unser Haus gebaut haben, hatte ich mir über Energie-Kosten und deren Erzeugung überhaupt keine Gedanken gemacht. Damals war eigentlich bei neu erschlossenen Grundstücken der Gas-Anschluss obligatorisch und somit die Gas-Heizung als Wärmeerzeuger gesetzt. Vereinzelnd gab es schon Solarthermie, aber Photovoltaik war zu der Zeit noch sehr kostspielig. Auch beim Strom hat man sich nicht so viele Gedanken gemacht, zumindest habe ich mich zu der Zeit noch nicht regelmäßig über die Stromrechnung geärgert.

Im Jahr 2020 sieht es anders aus. Die Energiepreise steigen, Deutschland ist international der Spitzenreiter beim Strompreis und man soll allen ernstes mit diesem teuren Strom sein E-Auto betreiben, wo noch nicht mal vor allzu langer Zeit die Glühlampen verboten wurden, da diese zu viel Strom verbrauchen…

So wie es aussieht, wird die allgemeine Energieversorgung im Land zwar immer umweltverträglicher, aber auch teurer. So ist zumindest meine Einschätzung für die nächsten Jahre. Somit versuche ich dem entgegen zu wirken und meine Energie möglichst selber zu erzeugen. Ob mir das gelingt, was das alles kostet und wie viel ich langfristig einspare, das werde ich hier auf meiner Webseite in der Rubrik Energie kund tun.

Ich würde mich sehr über Feedback zu dem Thema in den Kommentaren freuen. Hast Du ähnliches vor oder ist das für dich schon längst Realität?

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1 Kommentar zu „Energieversorgung für unser Haus. Die Planung.“

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